
yoga et labora
"ora et labora" - "bete und arbeite"
So heißt eine Regel, die auf die Benediktiner zurück geht. Eigentlich ist der Satz noch länger:
"Ora et labora (et lege), Deus adest sine mora"
–
"Bete und arbeite (und lies), so ist Gott da ohne Verzug".
Ich verstehe Yoga als "Beten mit dem Körper".
Wenn ich diese alte Regel also neu übersetzen will, dann bedeutet sie so viel wie "Bete mit deinem Körper und arbeite, Gott wird da sein."

Christliches Yoga?
Vielleicht wunderst du dich, warum das "christlich" vor das Wort Yoga gesetzt ist. Vielleicht fragst du dich, warum das überhaupt nötig ist. Jede kann doch Yoga so füllen, wie sie mag.
Da stimme ich dir zu!
Ich kann Yoga ganz verschieden gestalten: Ich kann es einfach so als Sport machen. Dann nutze ich z.B. Übungen zur Rückenschule.
Ich kann Yoga auch mit Achtsamkeit und Dankbarkeitsübungen füllen.
Oder eben auch mit verschiedenen religiösen Inhalten.
Vielleicht denkst du dabei an hinduistische Inhalte, weil Yoga ja aus Indien kommt.
Yoga hat eine sehr lange Entstehungsgeschichte. Sie reicht tausende Jahre zurück.
In dieser Zeit hat sich Yoga immer wieder verändert.
Eine große Veränderung gab es, als Indien eine britische Kolonie wurde. Der Einfluss der westlichen Kolonialmacht hat auch vor Yoga (wobei es das eine spezielle Yoga nicht gibt und nie gab) nicht Halt gemacht.
Yoga kam in den "Westen" und hat sich weitestgehend von seinen religiösen Wurzeln entfernt. Deshalb kann ich Yoga machen, ohne Hindu zu sein. (Eine detaillierte Geschichte findest du hier.)
Ich kann Yoga sogar ganz wunderbar mit christlicher Spiritualität füllen.
Yoga setzt sich für mich aus 3 Teilen zusammen: Atemübungen, Körperübungen (Asanas) und Meditation.
Atmen und Meditieren sind zwei Dinge, die das Christentum schon seit langer Zeit kennt.
Auch, den Körper in das Gebet zu integrieren, ist beispielsweise in der Mystik oder der klösterlichen Tradition nichts unbekanntes.
Mein Traum ist es, dass der Bezug zu meinem Körper in meinem Glauben eine Rolle spielen kann.
Für mich funktioniert das am schönsten, indem ich Yoga mache.
Für andere erfüllt sich dieser Wunsch vielleicht durch musizieren oder durch pilgern.
Wenn du gern ausprobieren willst, ob christliches Yoga etwas für dich ist, dann bist du hier genau richtig.

„Wer einmal zu sich selbst gefunden hat, der kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren.“
Stefan Zweig